Kreuzverehrung der orthodoxen Gemeinden im Limburger Dom

Zu den größten Schätzen des Limburger Doms zählt die kostbare Kreuzreliquie. Stücke des Kreuzesholzes Christi, mit Edelsteinen und Emailarbeiten geschmückt, stehen zu bestimmten Gelegenheiten im Dom zur Verehrung bereit. Ursprünglich befand sich diese Reliquie am byzantinischen Kaiserhof und gelangte durch die Kreuzzüge an die Mosel und wurde schließlich 1835 dem Bistum Limburg anvertraut. Diese Verehrung des Kreuzes Christi hat lange Tradition in der Ost- und auch in der Westkirche. Das Stück Holz vom Kreuz Christi erinnert uns an die große Liebe des menschgewordenen Gottessohnes, denn Christus hat den „Tod durch den Tod zertreten“, wie das Ostertroparion diesen Sieg besingt.

An den Sonntagen in der Fastenzeit steht die Kreuzreliquie bei den Kreuzandachten im Mittelpunkt. Ein besonderer Moment der innigen Kreuzverehrung war der vierte Sonntag in der Fastenzeit, der in der orthodoxen Kirche dem dritten Sonntag der Fastenzeit, dem Fest der Kreuzverehrung, entsprach.

So bekam dieser Sonntag im Limburger Dom ein eigenes Gepräge. Am Nachmittag füllte sich der Dom mit Familien der verschiedenen orthodoxen Kirchengemeinden eines großen Einzugsbereiches, wie Frankfurt, Wiesbaden, Krefeld, Koblenz, Friedberg, Düsseldorf, Ludwigshafen, Offenbach, Landau in der Pfalz. Weihbischof Thomas Löhr begrüßte die Priester und die Gläubigen sehr herzlich. Mit alten Hymnen und den orthodoxen Gesängen der Schola, mit Kreuz-Betrachtungen und einer Ansprache wurde die persönliche Verehrung des Kreuzes begleitet. Alle, die den Dom in dieser Zeit besuchten, wurden mitgenommen von der schlichten Frömmigkeit der vielen Menschen und dem mystischen Gesang. „Wir fallen nieder vor deinem Leiden, Christus. Zeige auch uns deine herrliche Auferstehung“, so eine Antiphon am Karfreitag in der orthodoxen Liturgie.